Stellungnahme der BfB-Fraktion zum Haus am Markt:

Der Neubau des Hauses am Markt war eine der zentralen Positionen der CDU im Koalitionsvertrag mit GLB und BfB.

Die BfB hatte das Vorhaben, den Marktplatz mit einem passablen Gebäude dauerhaft zu beleben, überzeugt:

Das Konzept mit Cafe Extrablatt, den rund 100 Außensitzplätzen, dem Familienzentrum und der Hospiz-Akademie war bisher für uns akzeptabel.

Für den Bürgermeister und die CDU war es wichtig, dass die Koalition zu diesem Thema geschlossen auftritt. Umso mehr sind wir von der sehr späten Rolle rückwärts überrascht. Wir erinnern an die drei unterschriebenen Mietverträge und die schon entstandenen Planungskosten. Und wir stellen die Frage: kommen hier Schadensersatzansprüche und zusätzliche Ausgaben durch höhere Bau- und Planungskosten auf die Stadt Bensheim zu und wenn ja, in welcher Höhe ? Aus dem vermeintlichen „Befreiungsschlag“ kann Schlimmeres erwachsen. Sämtliche Konsequenzen sind für uns jedoch derzeit noch nicht absehbar.

Ein weiteres Problem, das von großer städtebaulicher und denkmalschutzrechtlicher Bedeutung ist, ist die Stellungnahme der Kreisdenkmalbehörde: Die Kreisdenkmalbehörde stimmt einem Abbruchantrag nur zu, wenn, Zitat aus der Stellungnahme: „an gleicher Stelle wieder eine Bebauung erfolgt, die sich in Größe, Proportion und Gestaltung in den bestehenden historischen Kontext des Ensembles einfügt und die städtebauliche Anforderung einer den Marktplatz abschließenden Bebauung erfüllt.“ Diese Stellungnahme der Kreisdenkmalbehörde haben wir als einen Fakt angesehen und so wurde das uns und der Öffentlichkeit vermittelt.

Wenn bei dieser Entwicklung auch noch das Cafe Extrablatt abspringt, dann wäre das Chaos perfekt.

Die BfB setzt sich weiterhin dafür ein, dass der Marktplatz belebt und die Innenstadt entwickelt wird. Das gelingt nur mit einem guten Cafe-Betreiber. In der Koalition war es bisher Konsens, dass der Beseitigung der Friedhofsruhe am Marktplatz höchste Priorität eingeräumt wird. Die BfB steht für ein “dann bleibt es wie bisher” nicht zur Verfügung.

Unsere Wählergemeinschaft trägt eine angemessene Rücknahme der Baumassen – insbesondere im Bereich des Zugangs zum Museum – und die Höhenreduzierung, auf der Marktplatzseite mit. Der Baukörper sollte die historischen Dimensionen nicht überschreiten.

Das Raumangebot, insbesondere der Mehrzweckraum des Neubaukonzeptes für Vereine und Initiativen sind von großer Bedeutung und sollte beibehalten werden.