STVV 19.12.2019 „Kita Berliner Ring“, Norbert Koller

Sehr geehrte Frau Deppert,  

sehr geehrte Damen und Herren,

werte Gäste,

Bensheim wächst und wächst. Für jede Stadt ist es erstrebenswert, junge Familien mit Kindern anzuzusiedeln. Kinder die vor Ort leben sollen auch in Kitas untergebracht werden. Grundsätzlich ist das gut für Bensheim.

Zwischenzeitlich ist es anscheinend so, dass die notwendigen Infrastruktureinrichtungen nicht mehr direkt den Wohngebieten angeordnet werden können. Da diese neue Einrichtung direkt am Rand der Kappensgärten liegt und es dort bereits 2 Kindergärten gibt, können die Kinder nur aus anderen Stadtteilen kommen. (genaues Datenmaterial liegt mir hierzu leider nicht vor). Also kommen die Kinder aus dem ganzen Stadtgebiet, eine bedenkliche Entwicklung.

Die vorliegende Planung einfach durchzuwinken, weil es populär ist, für Kinder und gegen den demografischen Wandel etwas zu unter-nehmen, fällt in diesem Falle besonders schwer. Ich halte das vorliegende bauliche Konzept für unausgereift und als den komplett falschen Weg für qualitativ hochwertige Einrichtung an diesem Ort.

Es ist nicht nur die Dimension dieser Einrichtung von über 56 * 18 m.

Das sind 10 Reihenhäuser! Und so besonders prickelnd ist die Fassade gestaltung auch nicht gerade.

Lese ich noch von „schwierigen Arbeiten“ und aufwendigen Borpfahlgründungen, die das Projekt weiter verteuern, frage ich mich wirklich, ob hier die Vorarbeit den modernen Qualitätskriterien an eine Einrichtung entsprechen. Hier bestimmt Verwaltung nicht Gestaltung.

Aus unserer Sicht ist eine 3-Geschossige Einrichtung, die landauf-landab sich inzwischen durchzusetzen beginnt, auf jeden Fall ein gute Alternative. Gerade am Berliner Ring mit überwiegend 3-geschossiger Bebauung!  Damit würde ein 1/3 der Grundfläche nicht verbaut und wertvolle Fläche gespart. 

Und die innere Organisation läßt sich 3-geschossig sehr gut lösen, das zeigen etliche Beispiele (z.B. Anordnung der Verwaltung im 3. OG.

Die Stellplatzsituation halte ich ebenfalls für nicht ausgereift und völlig unbefriedend. 

Wie sollen 136 Kinder, die von ihren Eltern überwiegend, womöglich einzeln mit dem Auto gebracht werden in die Kita gelangen? 

Mit 18 Stellplätzen über die Berthold-Brecht-Straße, ohne Stauflächen und Ausweichbuchten? Das ist für die Kinder gefährlich!

Die An- und Abfahrsituation muss besser durchdacht werden, womöglich ist ein 2. Stellplatz erforderlich.

Ich darf daran erinnern, dass das Projekt mit mindestens 9 Millionen zu Buche schlägt. Da können wir schon eine bessere Ergebnisse erwarten.

Dieser Planungsqualität kann ich nicht zustimmen und enthalte mich.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.