Veranstaltung Schutz der Nacht mit der Fachfrau Sabine Frank aus Fulda

Bensheim. Das Thema „Schutz der Nacht“ steht im Mittelpunkt einer
Veranstaltung der Wählergemeinschaft Bürger für Bensheim (BfB), die die
Fachfrau Sabine Frank für einen Vortrag gewonnen hat. Die Veranstaltung
findet am Mittwoch, den 5. Februar 2020 um 18.00 Uhr im Hotel Felix in der
Dammstraße statt. Sabine Frank ist Deutschlands erste
Nachtschutzbeauftragte, angestellt beim Landkreis Fulda, zu dem der
Sternenpark Rhön gehört, informiert BfB-Stadtverordnete Dr. Ulrike
Vogt-Saggau.

Das Thema Lichtverschmutzung und dessen Beitrag zum Artensterben ist bisher in der Öffentlichkeit, aber auch bei den für Errichtung und Betrieb von
Beleuchtungsanlagen Verantwortlichen noch viel zu wenig bekannt. Mit unserer
Veranstaltung, auf der viele Handlungsansätze und gute Beispiele im Bereich
der öffentlichen und gewerblichen Beleuchtung vorgestellt werden, wollen wir
für das Thema sensibilisieren und damit einen Beitrag zum Artenschutz,
Energieeinsparung, Anwohnerschutz und dem Erhalt des Landschaftsbildes
leisten, erklärt BfB-Stadtverordneter Norbert Koller.

Der Einsatz von Kunstlicht ist in unserer Gesellschaft nicht mehr
wegzudenken. Dennoch gilt es je nach Art und Ausmaß seit 2011 gemäß dem
Bundesimmissionsschutzgesetz als schädliche Umwelteinwirkung. Ziel dieses
Gesetzes ist zudem, neben dem Menschen auch Tiere und Pflanzen vor
schädlichen Lichtimmissionen zu schützen, denn der natürliche Wechsel von
hell und dunkel ist der grundlegendste Rhythmus der Lebewesen.

Kommunen und Unternehmen kommt hier eine besondere Verantwortung zu.
Umweltgerechte Beleuchtung wird nicht allein durch energieeffiziente
Leuchtmittel erreicht – im Gegenteil. Schon jetzt ist zu beobachten, wie
aufgrund der kostengünstigen Verfügbarkeit und den vielen
Anwendungsmöglichkeiten von Licht einfach mehr beleuchtet wird. Dies alles
führt zur Lichtverschmutzung.

Mit dem Begriff „Lichtverschmutzung“ wird die Aufhellung der Nacht durch
künstliche Beleuchtung – z.B. Straßenbeleuchtung, Leuchtreklame,
Industriebeleuchtung, Flutlichtanlagen und zunehmend auch Privatbeleuchtung

  • bezeichnet. Die Lichtverschmutzung hat dramatische Auswirkungen auf die
    Biodiversität.

Spätestens seit dem ersten globalen UN-Bericht zum Zustand der Artenvielfalt
im Jahr 2019 ist das Thema Rückgang der Biodiversität präsent. In aktuellen
Forschungsergebnissen rückt der nächtliche Einsatz künstlichen Lichts als
eine der Hauptursachen für den dramatischen Verlust der nacht- und
dämmerungsaktiven Lebewesen in den Fokus. „Nachtaktive Insekten leisten
einen wichtigen Beitrag im Ökosystem, sind jedoch extrem lichtempfindlich.
Von künstlichen Lichtquellen werden sie irritiert, angelockt und geblendet.
Sie verlieren ihre Orientierung und verenden oft vor Erschöpfung. Milliarden
von Insekten verlassen hierbei ihren eigentlichen Lebensraum und können
nicht mehr der Nahrungs- und Partnersuche nachgehen“, stellt etwa die
Bundesregierung in ihrem Eckpunktepapier zum Aktionsprogramm Insektenschutz fest. Tiere wie Fledermäuse, Igel, Amphibien und auch Vögel sind zudem auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen und auch betroffen. Zugvögel ziehen hauptsächlich in der Nacht und werden durch starke Kunstlichtquellen vom Weg abgelenkt. Diese Entwicklungen zu verhindern, um die biologische Vielfalt zu schützen, ist eine Aufgabe, die nicht nur heute, sondern auch in der Zukunft immer wichtiger wird.

Der Vortrag mit der Nachtschutzbeauftragten, Sabine Frank klärt über diese
weitgehend unbekannte Art der Umweltverschmutzung auf, behandelt die
Ursachen und Folgen für die Umwelt und zeigt darüber hinaus auch
Möglichkeiten im planerischen und technischen Bereich zur Vermeidung von
Verbesserung mit vielen guten Beispielen auf. Der Eintritt zu dieser
BfB-Veranstaltung ist frei. Wir freuen uns auf viele Teilnehmerinnen und
Teilnehmer, informiert BfB-Stadtrat Andreas Born.

Ø Vortrag „Schutz der Nacht, Mittwoch, 5. Februar 2020, 18.00 Uhr im Hotel
Felix, Dammstraße.