STVV 20.2.2025 „Sozialwohnungen für das Frauenhaus“, Dr. Ulrike Vogt-Saggau

Frau Stadtverordnetenvorsteherin,                                  

meine Damen und Herren, sehr geehrte Gäste

wir lassen nicht locker bei diesem Thema!

Und ja – wir sind der Meinung, dass Plakate und bedruckte Brötchentüten allein nicht ausreichen.

Diese Aktionen sind wichtig, weil sie die Bürger und Bürgerinnen dafür sensibilisieren, dass es Frauen und vor allem Kinder in unserer Gesellschaft gibt, die täglicher Gewalt ausgesetzt sind.

Bei Gewalt dürfen wir nicht wegschauen. Ich denke, dass wir als Gesellschaft dazu verpflichtet sind, dieses Leid in unserer Stadt zu lindern.

Dies versuchen wir mit allem Nachdruck mit unserem Antrag.

Die Plätze im Frauenhaus sind begrenzt. Die Zurückweisung von Frauen, die endlich Mut gefasst haben zum Telefon zu greifen um im Frauenhaus um Hilfe zu bitten, dann aber zurückgewiesen werden müssen – das ist hart für die Frauen aber auch für die Mitarbeiterinnen, die einfach nicht helfen können.

Es muss davon ausgegangen werden, dass von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder in der Gewaltsituation verbleiben.

Auch wichtig zu wissen:

Knapp zwei Drittel der Frauen, die im Jahr 2022 Zuflucht in den Frauenhäusern gefunden haben, sind nicht in Deutschland geboren und nur 36 Prozent besaßen die deutsche Staatsangehörigkeit.

Auch die Migration verschärft die Situation um ein Vielfaches – und damit hört die Gewalttätigkeit der deutschen Männer ja nicht auf.

Ziel muss es sein, die Frauen und Kinder, nachdem ihnen im Frauenhaus geholfen wurde, in ein normales gewaltfreies Leben zu führen –  und dafür brauchen sie eine Wohnung.

Gleichzeitig wird wieder Platz im Frauenhaus geschaffen.

Alleinerziehende werden auf dem Wohnungsmarkt ungleich behandelt, – in anderen Worten – sie werden diskriminiert.

Die meisten Vermietenden in Deutschland sind Privatleute. Laut einer aktuellen Umfrage der Internetseite Immoscout24 vermieten diese am liebsten an Paare ohne Kinder oder direkt an Singles.

Vor allem Alleinerziehende sind wenig erwünscht. Gerade mal 10 % gaben an, an diese Bevölkerungsgruppe zu vermieten.

  • Diese Frauen und Kinder haben, ohne unsere Hilfe, kaum eine Chance eine Wohnung zu finden.

Deshalb beantragen wir, dass 10 % der Sozialwohnungen, die in Bensheim neu gebaut werden, für Frauen aus dem Frauenhaus berücksichtigt werden.

Außerdem wäre es eine große Hilfe, wenn zusätzlich Bürgerinnen und Bürger ihre freien Wohnungen dem Frauenhaus melden würden.

Es geht in unserem Antrag keineswegs darum verschiedene Gruppen bei der Wohnungssuche gegeneinander auszuspielen – es geht darum Frauen und besonders Kinder vor physischer und psychischer Gewalt zu schützen.

Ich bitte sie alle diesen Antrag zu unterstützen.