Auerbach. Die nächste Fraktionssitzung der Wählergemeinschaft Bürger für Bensheim (BfB) findet am Dienstag, den 23. September 2025, bereits um 17:30 Uhr statt. Treffpunkt ist die Kleingartenanlage „Schloßblick“ des Auerbacher Kleingärtnervereins am Berliner Ring 125. Der Vorsitzende des Vereins, Stefan Beckmann, führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Anlage und gibt einen Überblick über deren Entwicklung. Im Anschluss daran tagt die BfB-Fraktion im Vereinsheim der Kleingärtner, informiert Stadtverordneter Franz Apfel und weist daraufhin, dass Interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Rundgang und zur anschließenden Fraktionssitzung herzlich willkommen sind.
Kritik am Regionalplan
Im aktuellen Entwurf der Verwaltung zum Regionalplan werden 22 Hektar Siedlungsfläche sowie 20 Hektar Gewerbeflächen für Bensheim beantragt. Zudem soll die Stadt den Status einer „Entlastungskommune“ für den Frankfurter Raum annehmen. „Dies lehnen wir als BfB-Fraktion strikt ab“, betont Stadtverordnete Dr. Ulrike Vogt-Saggau.
BfB: Wachstumswahn gefährdet Lebensqualität
BfB-Stadtverordnete Barbara Ottofrickenstein-Ripper kritisiert die Linie der derzeitigen Koalition aus CDU, SPD und FDP: „Der Wachstumswahn dieser Parteien führt zwangsläufig zum weiteren Verlust an Lebensqualität, an biologischer Vielfalt und an wertvollen Ackerflächen.“
Haltung zu Flächenentwicklungen
Die BfB unterstützt die Entwicklung der Konversionsfläche Sanner (ca. 3 ha). Abgelehnt werden hingegen die geplanten Bebauungen „In den Zeilbäumen“ Richtung Zwingenberg (5,1 ha) und „Auerbach-Nord“ östlich des Berliner Rings (7,9 ha).
Besonders kritisch sieht die BfB den Hinweis der Verwaltung, dass für eine mögliche Entwicklung im Bereich Auerbach-Nord die Aufgabe der Kleingartenanlage in Betracht gezogen werden könnte.
„Als wir diese Stellungnahme der Verwaltung lesen mussten, sind bei uns alle Alarmglocken angegangen. Die Kleingartenanlage in Auerbach muss unbedingt erhalten bleiben. Angesichts des großen Zuspruchs halten wir sogar eine Erweiterung für wünschenswert“, erklärt Stadtrat Andreas Born (BfB).
Vorstand der Kleingärtner e. V. Bensheim-Auerbach äußert sich:
Der Vorstand der Kleingärtner e.V. Bensheim-Auerbach zeigt sich bestürzt über die im Regionalplan dargestellten Ideen. Besonders bedauerlich ist, dass die Stadt Bensheim unseren jahrelangen Einsatz für mehr Kleingärten nicht unterstützt und sämtliche Vorschläge bislang abgelehnt hat. Dabei ist das Interesse an Kleingärten nach wie vor sehr groß – die Wartelisten sind bei allen drei Bensheimer Kleingärtnervereinen voll.
Kleingärten sind weit mehr als nur Erholungsflächen für die Pächterinnen und Pächter. Sie sind Orte des Anbaus von Obst und Gemüse, des Spielens und Feierns, des Aufwachsens von Kindern und Enkeln. Hier wird Wissen über Natur, Handwerk und Traditionen weitergegeben.
Auch aus städtebaulicher und ökologischer Sicht sind Kleingärten von zentraler Bedeutung. In innenstadtnahen Lagen tragen sie zur Verbesserung des Mikroklimas bei, schaffen wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen und leisten einen wichtigen Beitrag zum Stadtklima.
Der Vorstand – und mit ihm alle Pächterinnen und Pächter – setzt sich daher mit Nachdruck für den Erhalt dieser grünen Oasen ein. Unsere Kleingärten sind kleine Paradiese, die es auch für künftige Generationen zu bewahren gilt.