STVV 3.4.25 „Grundsteuer B und Gewerbesteuer „, Franz Apfel

Frau Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert, sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Gäste, 

die Verwaltungsvorlage mit einem Hebesatz von 1275 Punkten 

lehnen wir ab: zu hoch, nicht vermittelbar und vor allem unsozial ! 

Das ist die eine Seite, die andere Seite sieht so aus: die Stadtkasse 

braucht Liquidität und der Liquiditätskredit von 10 Millionen Euro 

genügt nicht. Das hat uns Herr Schneider im HFA deutlich gemacht. 

Der Haushalt unserer Stadt hätte im Dezember für das Jahr 2025 

beschlossen werden sollen, dann sollte es April 2025 werden, jetzt 

wird es Juni 2025 – und wer weiß, mit was die Verwaltung sonst 

noch kommen wird. Da ist man ja mittlerweile vor nichts mehr 

sicher. Wir vermissen die Beratung des Haushaltsentwurfes für 

2025. Wir vermissen die Beratung von Einsparpotentialen und wir 

vermissen die Untersuchung von außen, die zu 

Strukturveränderungen und mehr interkommunaler 

Zusammenarbeit führen soll. 

Meine Damen und Herren,

wir sehen die maximale Erhöhung der Grundsteuer B aufgrund der 

außergewöhnlichen Situation über den Einbruch der 

Gewerbesteuer und Rückzahlungen von Gewerbesteuern aus 

früheren Jahren bei dem Wert von 1000 Punkten. Und auch dieser 

Wert könnte weiter gesenkt werden wenn der 

Konsolidierungszeitraum von der obersten Kommunalaufsicht für 

unseren speziellen Fall auf 10 Jahre festgelegt würde. Dazu haben 

wir für heute auch eine Anfrage gestellt, den diese wichtige 

Entscheidung schlummert vor sich hin, hat aber eine ganz 

entscheidende Auswirkung auf die zu beschließenden Steuern.

Meine Damen und Herren,

die BfB-Fraktion beantragt heute zusammen mit der VuA-Fraktion 

die Grundsteuer B von der Verwaltungsvorlage von 1275 Punkten 

auf 1000 Punkten zu senken. Dieser Wert ist aufgrund der 

besonderen Situation – und nur deswegen, das betone ich 

nachdrücklich, –  gerade noch verkraftbar. 

Gleichzeitig beantragen wir – BfB und VuA – zusammen, die 

Gewerbesteuer um wenige Punkte auf 400 Punkte zu erhöhen. Das 

sind nur 10 Punkte, die uns aber ebenfalls helfen werden. Ein 

Hebesatz bei der Gewerbesteuer von bis zu 400 Punkten belastet 

Einzelunternehmer und Personengesellschaften nicht. Die 

Kommunalberatung hat uns extra auf diesen Umstand hingewiesen. 

Wir hoffen, dass aus der breiten Ablehnung im HFA mittlerweile die 

Übernahme von Verantwortung durch die Koalition gewachsen ist. 

Wer auf seiner Sicht einfach sitzen bleibt drückt sich vor der 

Verantwortung. Im HFA wurde deutlich, dass der Liquiditätskredit 

nicht ausreicht – unsere Stadt steuert im Juni auf die 

Zahlungsunfähigkeit zu.

Meine Damen und Herren,

folgende weitere Maßnahmen würden die Haushaltslage stützen und soziale Verwerfungen reduzieren:

Ø Abbau der Kapitalrücklage bei der MEGB von 4 Millionen Euro und Überweisung an die Stadtkasse. Als die MEGB mit über 12 Millionen Euro gerettet werden mußte, wurde offenbar kein Vertrag zur Rückzahlung vereinbart. Wie hier gearbeitet wird, da kann man sich nur mit Grausen abwenden. 

Ø Verkauf von GGEW-Anteilen der Stadt auf 50,1 % – damit behalten wir die Mehrheit. Das würde uns ebenfalls deutlich helfen. Die Satzung muß geändert werden. Wir sind für die Prüfung, dass der KMB diese Anteile übernimmt. 

Ø Eine hohe Ausschüttung der Sparkasse an die Trägerkommunen würde uns ebenfalls helfen. 

Diese Einnahmeverbesserungen zusammen mit dem Verkauf 

einiger Gebäude, der Kürzung von freiwilligen Leistungen und der 

Streichung und Verschiebung von Investitionen und einer 

Stellenbesetzungssperre natürlich mit Ausnahmen wird uns in 

die Lage versetzen, die Situation zu meistern.