STVV 25.6.2020 „Verbesserung Radverkehr“, Norbert Koller

Sehr geehrte Frau Deppert,  

sehr geehrte Damen und Herren,

werte Gäste,

zum Thema Radverkehr sind Anträge von CDU, GLB, FDP und von uns gestellt worden..

Zum GLB-Antrag haben wir einen Änderungsantrag eingebracht.  

Bei 1a): Wir wollen, dass dieser Absatz so geändert wird, dass vom Ritterplatz bis zum Bahnhof Taxistand eine Radpiktogrammspur markiert wird.

Das deckt sich in etwa mit dem CDU-Antrag zu 1b, dem wollen wir zustimmen.

Punkt 2 GLB-Antrag lehnen wir ab. Bezüglich der Robert-Bosch-Straße liegen verschiedene Stellungnahmen vor. Demnach sind die Verbesserungensmöglichkeiten über Verkehrsführung bzw. anderer Regelungen, Einschränkungen usw. sind sehr eingeschränkt. Ich verweise auf das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG-Bundesprogramm). In diesem Rahmen soll die grundhafte Erneuerung der Robert-Bosch bis zur Amperestraße 2021/bzw. 2022 durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang soll eine Regelung für Radfahrende noch einmal auf den Prüfstand kommen.

Jetzt zum FDP-Antrag:

dieser kommt daher, als wäre die Verlagerung des Radverkehrs in Seitenstraßen der Weisheit letzter Schluss.

Grundsätzlich ist der Vorschlag eine naheliegende Idee, die ein umfassenderes Konzept für unsere Stadtgebiet ergänzen kann.

Allerdings sind die Möglichkeiten doch deutlich begrenzt.

Es ist nicht sinnvoll, möglichst viele 2-Räder mit Schildern über große Umwege durch die Stadt zu führen. Und das Konzept hat noch andere Nachteile: die Fehlheimer Straße beispielsweise hat nur einen einseitigen Radweg. Auf der anderen Seite sollte ebenfalls ein Radweg vorhanden sein, sonst funktioniert das nicht.

Die Wilhelmstraße ist schon jetzt total zugeparkt und stark durch PKWs belastet, siehe Suchverkehr rund um das Amtsgericht. Angenehm ist das nicht. Und für schwächere Verkehrsteilnehmenden sowieso nicht, weil die enge Fahrbahn sehr eingeschränkt nutzbar ist, schaun Sie sich mal die Gehwege an.

Perspektivisch kann die Lösung nur sein, den Verkehrsraum gerecht unter allen Verkehrsteilnehmenden aufzuteilen. Allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sind zu nutzen -wie das die aktuelle Forschung aufzeigt und in verschiedenen Städten schon ausprobiert wird. (siehe TU Darmstadt, siehe Studie Frauenhofer Institut mit Umweltbundesamt) Wirtschaftliche Aspekte nicht-technischer Maßnahmen zur Emissionsminderung im Verkehr“

Die Zauberformel heisst also Verringerung des PKW-Verkehrs, nicht Technik und nicht Umleitung.

Dazu gehören geänderte Verkehrsführungen und Markierungen wie Piktogramme auf relevanten Straßen. Autofahrerende sollen nur noch ein Teil des Verkehrs und nicht mehr das allein dominierende Element sein. In diese Richtung soll zukunftsweisend geplant und projektiert werden. Überholten Konzepte aus den 50er Jahren sollen nicht immer weiter festgeschrieben und propagiert werden (siehe Veröffentlichungen deutschen Erdölindustrie). Freie Fahrt nur für freie Autofahrer, das ist völlig überholt.

Was das Abstimmungsverhalten betrifft:

Wir werde uns -in guter alter Bensheimer FDP-Tradition- bei dem Antrag enthalten.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen das ich es sehr positiv finde, dass sich fast alle Fraktionen ich mit der Verbesserung unserer des Radverkehrs beschäftigen. Schaun wir mal ob etwas dabei herauskommt.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit