Yvonne Dankwerth (BfB) und Martin Zencke (SPD) setzen sich für einen Lebensmittel-Nahversorger in der Stadtmitte ein

Bensheim. „Unsere Stadtmitte benötigt einen Lebensmittel-Nahversorger. Wir
haben deshalb gemeinsam einen Antrag für die nächste Sitzung des Ortbeirates
Bensheim-Mitte eingereicht, der die Wiederansiedlung eines Nahversorgers zum
Ziel hat“, informieren die beiden Ortsbeiratsmitglieder Yvonne Dankwerth
(BfB) und Martin Zencke (SPD).

Die Versorgungslücke für die Stadtmitte entstand bereits im Jahr 2011 mit
der Aufgabe des Rewe-City-Marktes im Untergeschoss des Neumarkt-Zentrums.
Diese Versorgungslücke hat sich mit der Schließung des Ladengeschäftes der
Bäckerei Schulz Ende 2015 weiter verschärft.

2017 wurde beim „Innenstadtdialog“, verbunden mit einer Bürgerbefragung, die
Wiederansiedlung eines Nahversorgers als eines der zentralen Anliegen der
Innenstadtbewohner herausgestellt.

Das Warenangebot des Bensheimer Marktes erfreut sich großer Beliebtheit,
kann aber nicht den gesamten Bedarf an Lebensmitteln abdecken.

In Lorsch, Pfungstadt, Lindenfels und Affolterbach etc. gibt es etliche
Beispiele von CAP-Märkten bzw. AQB-Märkten, bei denen der Nahversorger als
Sozialprojekt betrieben wird, wobei Menschen mit Behinderung einen Teil des
Personals ausmachen. Diese Märkte werden vom Landeswohlfahrtsverband
finanziell unterstützt, darauf weisen Yvonne Dankwerth und Martin Zencke
hin.

Der Antrag der beiden Ortsbeiratsmitglieder hat folgenden Wortlaut:

Der Ortsbeirat möge beschließen:

Nahversorger in der Innenstadt Bensheims

Die Mitglieder des Ortsbeirats Bensheim-Mitte haben mit Verwunderung zur
Kenntnis genommen, dass in den vergangenen Monaten in der Frage, ob in der
Bensheimer Innenstadt noch ein nennenswerter Bedarf für einen Nahversorger
in zentraler Lage bestehe, sehr unterschiedliche Meinungen öffentlich
geäußert wurden. Einige der in dieser Debatte vorgetragenen Einschätzungen
sind für die unmittelbar betroffenen Anwohner der Innenstadt in der Sache
nur schwer nachvollziehbar.

Der Ortsbeirat fordert daher den Magistrat und die Verwaltung der Stadt
Bensheim auf, zur Kenntnis zu nehmen, dass zumindest für die Bewohnerinnen
und Bewohner der Innenstadt, die schon ein fortgeschrittenes Alter erreicht
haben und ihre Einkäufe daher nicht mit dem Auto erledigen können, das
Fehlen eines Nahversorgers in zentraler Lage nach wie vor eine erhebliche
Einschrän­kung darstellt. Er fordert den Magistrat und die
Stadtverordnetenversammlung daher auf, nicht nachzulassen in den Bemühungen,
erneut einen Nahversorger in der Innenstadt anzusiedeln, dazu Vorschläge für
ein geeignetes Ladengeschäft vorzulegen und Gespräche mit potentiellen
Betreibern zu führen. Hierbei sollte der Ansatz, dieses Ladengeschäft als
Sozialprojekt mit entsprechender Förderung zu betreiben, im Fokus stehen.

In einer gemeinsamen Sitzung des Ortsbeirates Mitte mit dem Haupt- und
Finanzausschuss sollen die Ergebnisse der Gespräche vorgestellt werden.
Gegebenenfalls sollen zu dieser Sitzung Vertreter der Firmen AQB und der
CAP-Kette eingeladen werden. Die Behindertenhilfe Bergstraße könnte einige
Beschäftigte für ein gefördertes Projekt stellen.