Frau
Stadtverordnetenvorsteherin
meine
Damen und Herren, sehr geehrte Gäste
Der Klimawandel ist nicht mehr zu
ignorieren – nicht in Deutschland und nicht bei uns an der Bergstraße.
Die Sonne ist – besonders in unserer Region
– als zentrale Energiequelle und damit als Grundlage für den Ausbau von Photovoltaikanlangen
geradezu prädestiniert.
Im Antrag der GLB, CDU, SPD und FWG wird die
Errichtung einer Photovoltaikanlage auf einer Freifläche gefordert – entlang
der A5 östlich der Hartbrücke.
Wir als BfB unterstützen diesen Antrag. Wir
sind nicht gegen Freiflächen-Photovoltaik, besonders wenn es sich um einen
Randstreifen entlang der Autobahn handelt – obwohl das Ausweichen auf
Freiflächen für uns nur die 2. Wahl ist.
Ja – dies ist die einfachste und dazu eine
kostengünstigste Lösung: Installation auf einer Freifläche
Ich frage sie: Wie viele Freiflächen gibt
es noch bei uns an der Bergstraße?
- Die Versiegelung – auch im Außenbereich, wie heute wieder verabschiedet
wurde – schreitet unaufhaltsam voran.
- Hinzu kommt, dass in unserer Region jedes Jahr mehr und mehr
Flächen mit Folien und Gewächshäusern übersät werden.
Die begrenzten Naturressourcen und damit
der Lebensraum für Pflanzen und Tiere sind bei vielen politischen
Entscheidungen immer wieder die Verlierer.
Dabei ist Naturschutz auch Menschenschutz.
Landwirtschaftliche Flächen spielen gerade im Naherholungsbereich eine immer
größere Rolle.
Bei diesem Antrag zur
Freiflächenphotovoltaik wird nicht berücksichtigt, das es sich zum Großteil um
eine ökologisch wichtige Fläche handelt – Lebens und Nahrungsraum von Tieren,
besonders von Vögeln – vor allem von Greifvögeln.
Ich erinnere: Es wurde gerade eine Fläche
am Berliner Ring, die als Nahrungshabitat u.a. für den Rotmilan gilt, einem
Greifvogel, der bereits auf der roten Liste steht, zur Versiegelung freigegeben wurde.
Aus diesem Grunde haben wir einen
Änderungsantrag bzw. eine Ergänzung – mit Bitte um Prüfung – formuliert:
- Für uns wichtig ist, dass die Brombeerhecke entlang des
Weges „An der Hartbrücke“ und die Grünzüge entlang der Autobahn und im Gelände vollständig
erhalten bleibt.
- Auf dem besagten Gelände gibt es Bereiche, die
landwirtschaftlich wegen zu hohem Grundwasserstand nicht genutzt werden konnten
– jetzt Lebensraum von Vögeln. – Sie könnte als zukünftige Ausgleichsfläche
dienen.
Das Ausweichen auf Freiflächen kann bei
politischen Entscheidungen immer nur die 2. Wahl sein.
Unsere Priorität ist der Ausbau von
Photovoltaik Anlagen auf versiegelten Flächen.
In Bensheim gibt es großes Potential an
Parkplätze an Einkaufszentren, Firmengeländen oder auch der neue Parkplatz der
GGEW an der Gartenstraße wäre eine Option.
Viele Menschen wollen einen persönlichen Beitrag
zum Klimaschutz leisten und interessieren sich für die Installation einer
Anlage auf dem Dach ihrer Häuser. Sie wissen aber oft nicht, wo sie anfangen
sollen und was sie beachten müssen.
Ja – die Stadt ist bei diesem Punkt schon
aktiv.
- Es gibt eine PV-Beratung,
- es gibt Zuschüsse durch das Förderprogramm Klimaschutz und
- es wird eine Liste der verschiedenen PV Anbieter zur
Verfügung gestellt.
Aber es funktioniert nicht optimal. Es wird
von den Bürger und Bürgerinnen nicht in dem erforderlichen Maße angenommen.
Vielen Dank Herr Oyan für Ihre
Stellungnahme zu diesem Thema und der Auflistung der städtischen Immobilien,
die bereits mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet wurden. Das ist sehr gut –
aber im Rahmen des Masterplans Klimaschutz sehe ich dies als selbstverständlich
an. Davon bin ich ausgegangen – aber jetzt beginnt die Arbeit mit dem nicht-städtischem
Potential – und von einfach war nie die Rede!
Auf Bensheims Dachflächen besteht ein
Potential von 50 000 MWh, was einem Anteil von 40 – 60 % des städtischen
Stromverbrauchs entspricht. Tatsächlich sind es zur Zeit nur 1,7 %. Hier
besteht ein riesiges Wachstumspotential.
Wir sehen in der Bürgersolarberatung einen vielversprechenden
Ansatzpunkt.
Die Bürgersolarberatung besteht aus Besitzern
von Photovoltaikanlagen, die ihre Erfahrungen weitergeben. Sie beraten
ehrenamtlich, kostenlos und individuell. Vor Ort ermitteln sie mit dem
Hausbesitzer die Rahmenbedingungen, entwickeln ein Anlagenkonzept und erstellen
eine wirtschaftliche Prognose.
Nach Auskunft der Bürgersolarberatung
wurden in den letzten zwei bis drei Jahren knapp 190 Beratungen mit PV-Anlagen
durchgeführt. Davon wurden etwas mehr als 1/4 auch in die Tat umgesetzt. Ein
großer Erfolg, den wir uns auch für Bensheim wünschen.
Auch die Resonanz auf der Energiemesse
zeigt, dass hier großes Potential liegt.
Bisher gab es keinen Kontakt der Stadt mit
der Bürgersolarberatung – aber dies könnte man ändern, z.B. mit einem Hinweis
auf der Homepage der Stadt mit Telefonnumern, Flyern und vielem mehr.
Mit unserem Antrag möchten wir dem Ausbau
der Solarenergie auf ungenutzten Dachflächen und bereits versiegelten Flächen einen
Anschub geben und bitten um Ihre Unterstützung.