Anfrage der BfB-Fraktion bezüglich „Schließung des Dalberger Hofes“

BfB-Fraktion
Bensheim, 16. Juni 2022 

Frau 

Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert 

über das parlamentarische Büro

Sehr geehrte Frau Deppert, 

wir bitten Sie nachfolgende Anfrage der BfB-Fraktion bezüglich „Schließung
des Dalberger Hofes“ auf die Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung am
21. Juli 2022 zu setzen.

Mit freundlichen Grüßen

BfB-Fraktion,

Franz Apfel 

Vorbemerkung:

Aus der Bevölkerung wurden wir informiert, dass der Dalberger Hof bereits
wieder geschlossen hat. Wir sind der Auffassung, dass ein solcher Vorgang
von der MEGB und dem Magistrat kommuniziert werden muß. 

Wir fragen den Magistrat:

1. Seit wann hat der Dalberger Hof wieder geschlossen ?

2. Wie lange war der Dalberger Hof unter dem neuen Pächter geöffnet ?

3. Welche Gründe liegen für die Schließung vor ? 

4. Wurde die Miete für den Dalberger Hof bezahlt, wenn ja in welcher
Höhe ? Die Antwort kann auch auf rosa Papier – vertraulich – gegeben werden.

5. Was ist in dem Vertrag mit dem neuen Pächter zum Dalberger Hof
konkret geregelt ? 

6. Was hat der Magistrat und die MEGB mittlerweise unternommen?

7. Was wird der Magistrat bzw. die MEGB unternehmen ?

8. Wann ist mit der erneuten Öffnung des Dalberger Hofes zu rechnen ? 

BfB-Themen am Dienstag: Nahversorger für die Innenstadt, kulturelle Nutzung des oberen Marktplatzes und Schließung des Dalberger Hofes.

Bensheim. Die nächste Video-Konferenz der BfB-Fraktion findet am Dienstag,
den 21. Juni 2022 um 18.00 Uhr statt.

Der Glas-Pavillon als Aufgang von der Tiefgarage zum Beauner Platz befindet
sich seit vielen Jahren in einem alles andere als einladendem Zustand. Das
neu sanierte Bürgerhaus und dann der verdreckte Aufgang im Glas-Pavillon:
höchste Zeit, dass sich da was tut, findet BfB-Stadtverordneter Franz Apfel.

Der Ortsbeirat Stadtmitte hat einen Beschluss für einen Nahversorger für die
Innenstadt getroffen. „Wir sind auf die Umsetzung gespannt“, meint dazu
Yvonne Dankwerth, die die BfB im Ortbeirat Mitte vertritt. 

So lange keine Entscheidung im ergebnisoffenen städtebaulichen
Ideenwettbewerb über eine Bebauung bzw. keine Bebauung für den oberen
Marktplatz gefallen ist, sollte der Marktplatz im oberen Bereich auch
kulturell genutzt werden. Die verschiedenen Potentiale des oberen
Marktplatzes sollten bis zu einer Entscheidung genutzt werden, findet
BfB-Stadtverordnete Dr. Ulrike Vogt-Saggau und Yvonne Dankwerth.

Die BfB-Fraktion spricht auch über die Schließung des Dalberger Hofes. Wir
wundern uns, dass die Gründe noch nicht von der MEGB bzw. dem Magistrat
kommuniziert wurden, heißt es abschließend in der BfB-Mitteilung. 

BfB: Fördertopf für Photovoltaik-Anlagen in Bensheim schon längst leer….

Bensheim. Zur nächsten Video-Konferenz sich die BfB-Fraktion am Dienstag,
den 14. Juni 2022 ab 18.00 Uhr. 

Wir besprechen u. a. die Antwort des Magistrats auf eine BfB-Anfrage zu
weiteren Photovoltaikanlagen und begrüßen, dass es mittlerweile Gespräche
mit einzelnen Unternehmen gibt, die Interesse an einer Umsetzung von
PV-Anlagen über Park- und Stellplätzen sowie auf Parkhäusern gibt. Durch
diese PV-Anlagen würden keine zusätzlichen unversiegelten Flächen
beansprucht, darauf weist BfB-Stadtverordnete Dr. Ulrike Vogt-Saggau hin. 

Das städtische Förderprogramm für PV-Anlagen ist bereits seit April 2022
ausgeschöpft. Die Kürzung der Fördermittel, die der Magistrat erhöhen
wollte, durch die Koalition und die FWG führt dazu, dass erst wieder mit dem
Haushaltsentwurf 2023 weitere Fördermittel bereitgestellt werden können. Das
bedauern und kritisieren wir, informiert BfB-Stadtverordneter Norbert
Koller.

Mit Unverständnis reagiert die BfB-Fraktion auf das Abstimmungsverhalten der
Bensheimer FWG zum Bebauungsplan südlich Fachmarktzentrum. Hatte die FWG im
letzten Jahr versucht den Berliner Ring vom LKW-Verkehr zu entlasten so
beschloss sie ohne Probleme den Bebauungsplan BW 40 südlich
Fachmarktzentrum. Viele Bäume und Sträucher werden dort gefällt um weitere
Gewerbetriebe anzusiedeln. Die An- und Abfahrt der Gewerbetriebe erfolgt
natürlich über den Berliner Ring und wird dort zu weiteren Mehrbelastungen
durch LKW-Verkehr führen, darauf macht BfB-Stadtverordneter Franz Apfel
aufmerksam.

Sanner: vom Ursprungsbeschluss sind wir mittlerweile meilenweit entfernt….

Auerbach. Am 17. September 2020 fasste die Stadtverordnetenversammlung den Grundsatzbeschluss „dem alteingesessenen Familienbetrieb mit Entwicklungspotential Sanner“ zu erhalten und innerhalb Bensheims die Möglichkeit zu geben umzusiedeln. Es ging um den Erhalt von über 200 Arbeitsplätzen und um 3 ha Gewerbefläche neben dem Gewerbegebiet Stubenwald II. Bei dem Verbrauch weiterer Flächen in Bensheim stehen wir normalerweise auf der Bremse. Diesmal stimmten wir zu, da die Argumente Erhalt und Ausweitung des Familienunternehmens Sanner für uns nachvollziehbar waren zumal zugesichert wurde, dass 3 ha Siedlungsfläche in Zell und Felheim-Süd-Ost als Ausgleich abgeplant werden sollten. Auch dieser Punkt ist noch nicht vollständig geklärt. Das waren die Rahmenbedingungen für unsere Zustimmung, betont BfB-Stadtverordneter Franz Apfel und verweist darauf, dass mittlerweile so gut wie nichts mehr von der Ausgangslage zutrifft. 

Mittlerweile wurde die Mehrheit der Anteile der Firma Sanner an den britischen Finanzinvestor GHO verkauft. Von einem Auerbach Familienunternehmen kann niemand mehr sprechen. Die Firma Sanner bzw. die neuen Mehrheitseigentümer beabsichtigen das Gewerbegebiet neben Stubenwald II nicht mehr selber zu erwerben sondern über die Deutsche Anlagen-Leasing GmbH & Co. KG einen Immobilien-Leasing-Vertrag abzuschließen. Die beiden Vertragsparteien befinden sich seit längerem in der Prüfung des Vertrages. Weitere Überraschungen sind nicht auszuschließen, merkt Stadtrat Andreas Born (BfB) an.

Auch die zugesagte Abplanung von 3 ha Siedlungsfläche ist nicht in trockenen Tüchern. Der Ortsbeirat Fehlheim hat sich mit der Abplanung einverstanden erklärt. Der Ortbeirat Zell hat das bisher abgelehnt, informiert die BfB-Fraktion.

„Als Wählergemeinschaft BfB erinnern wir an eine Aussage des Magistrats auf eine frühere Anfrage der BfB-Fraktion. Auf die Frage: „Was beinhaltet der Verkauf der Mehrheit an Sanner bezüglich der bisherigen Absichtserklärungen zur Umwandlung des bisherigen Betriebsgeländes zum Wohngebiet?“ Antwort des Magistrats: „Dem Magistrat sind keine detaillierten Vertragsdetails bekannt.“ „Wir fragen uns welche Überraschungen hier noch auf uns zukommen“, kommentiert Barbara Ottofrickenstein-Ripper, die die BfB im Ortsbeirat Auerbach vertritt.

Anfrage der BfB-Fraktion bezüglich „Wettbewerbsunterlagen Landesprogramm Zukunft Innenstadt – urban gardening und Aufwertung Wambolder Hof“

BfB-Fraktion                                                                               Bensheim, 07. Juni 2022 

Frau 

Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert  

über das parlamentarische Büro

Sehr geehrte Frau Deppert,  

wir bitten Sie nachfolgende Anfrage der BfB-Fraktion bezüglich „Wettbewerbsunterlagen Landesprogramm Zukunft Innenstadt – urban gardening und Aufwertung Wambolder Hof“ auf die Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung am 21. Juli 2022 zu setzen.

Mit freundlichen Grüßen

BfB-Fraktion,

Franz Apfel                                                

Vorbemerkung:  

Seit Ende letzten Jahres hat die BfB-Fraktion über das Thema urban gardening auf dem Beauner Platz gesprochen.

Aus dem BA vom 24. Mai 2022 – Überschrift: „Gärtnern auf dem Hoffart-Gelände ?“ – geht hervor, dass 1. Stadträtin Rauber-Jung im Bau-, Umwelt- und Planungsausschuss am 18. 5.2022 mitteilte, „dass man quasi auf den letzten Drücker Mitte Mai die Bewerbungsunterlagen eingereicht habe.“ „Das stätische Gärtnern soll mobil angelegt werden, damit es im Falle eines Verkaufs des Grundstücks an einem anderen Standort weiterbetrieben werden kann.“ 

Wir fragen den Magistrat:

1.     Wie lauten die eingereichten Bewerbungsunterlagen für das Landesprogramm Zukunft Innenstadt ? Wir bitten um einen Ausdruck der Bewerbungsunterlagen.

2.     Wann erfolgt die Entscheidung über die Förderung der eingereichten Projekte des Landesprogramms ?

3.     Gibt es Überlegungen wie das Projekt urban gardening umgesetzt werden könnte, z. B. durch die Gründung eines Vereins ? 

4.     Das Hoffart-Gelände soll seit vielen Jahren verkauft werden. Deshalb soll das „städtische Gärtnern“ mobil angelegt werden. Wäre ein Teil des Beauner Platzes für ein mobiles urban gardening Projekt ebenfalls geeignet ?

5.     Wird das Thema urban gardening auf dem Hoffart-Gelände bzw. auf einem Teil des Beauner Platzes auch dann weiterverfolgt wenn die StadtBensheim bei dem Landesprogramm nicht gefördert wird ?

BfB-Themen am Dienstag: barrierefreie Spielplätze, Letter of intend mit der Firma Sanner und weitere Kleingärten für Bensheim

Bensheim. Die nächste Sitzung der BfB-Fraktion findet am Dienstag, den 7. Juni 2022 als Video-Sitzung um 18.00 Uhr statt.

„Wir besprechen das Thema Inklusion auf öffentlichen Spielplätzen. Barrierefreie Erreichbarkeit des Spielplatzes und der Spielzonen und eine vielfältige Ausstattung mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sind erforderlich. Die DIN 18034 enthält Vorgaben zu Spielplätzen und Freiräumen zum Spielen. Seit dem 01.10.2020 gilt Teil 1 der neuen DIN 18034, die Verantwortliche bei der Planung, dem Bau und Betrieb von Spielplätzen unterstützt. Die Norm fokussiert dabei die Themen Barrierefreiheit und Inklusion, informiert Stadtrat Andreas Born, der die BfB im Magistrat unterstützt.

Als weiteres Thema bespricht die BfB-Fraktion die Antwort des Magistrats auf eine BfB-Anfrage Zum „Letter of intend (Absichtserklärung), mit der Firma Sanner, betreffend der bestehenden Firmenfläche in Auerbach. Die Antwort ist für uns besonders wichtig, da mittlerweile die Mehrheit am Familienunternehmen Sanner durch Global Healthcare Opportunities übernommen wurde, darauf weist Barbara Ottofrickenstein-Ripper, die die BfB im Ortsbeirat Auerbach vertritt, hin. 

Die Magistrats-Antwort auf eine weitere BfB-Anfrage zur Erweiterung der Kleingärten in Schwanheim wird ebenfalls besprochen. Dabei geht es um eine 1,2 ha große Fläche hinter der evangelischen Kirche in Schwanheim. Auf die Antworten sind wir gespannt, suchen doch immer mehr Menschen Kleingärten und die Listen bei den Kleingärtnervereinen sind lang, meint dazu BfB-Stadtverordnete Dr. Ulrike Vogt-Saggau.

STVV 2.6.2022 „Räumlichkeiten für Vereine“, Franz Apfel (gehalten von Norbert Koller)

Frau Stadtverordnetenvorsteherin, meine Damen und Herren, sehr geehrte Gäste, 

drei Vereine haben sich wegen Raumprobleme an die BfB-Fraktion gewandt: der Akkordeon-Club Bensheim, der Schachverein Bensheim und der Gesangverein Harmonie. Zwei der Vereine benötigen Räume in Stadtmitte, denn ihre Vereinsmitglieder gehen zum Teil nicht in die DGH der Stadtteile. Ein Verein benötigt dringend eine Lagerfläche.

Wenn dies wirklich Einzelschicksaale wären müßten diese leicht zu lösen sein. In unserem Antrag haben wir mehrere Lösungsmöglichkeiten aufgelistet. Und sicher gibt es darüber hinaus weitere Handlungsmöglichkeiten. Uns geht es um das finden von Lösungen. Die Problematik darf nicht achselzuckend hingenommen werden. Und wo ein Wille ist da gibt es Lösungen

Meine Damen und Herren, zur Analyse: Vor Abriss des Hauses am Markt gab es dort den Mehrzweckraum, der von Vereinen genutzt wurde. Im damals geplanten Neubau waren auch Räume für Vereinsnutzungen vorgesehen. Da erkannte man den Bedarf.

Vor der Sanierung des Bürgerhauses gab es die beiden Clubräume die ebenfalls von Vereinen viel genutzt wurden. Das Bürgerhaus ist umfassend und barrierearm saniert und liegt ideal für die Vereine. Es ist aber für viele nicht bezahlbar.

Das Bürgerhaus muß wirtschaftlich betrieben werden, so die Argumentation. Zeigen Sie uns die Bürgerhäuser die wirtschaftlich betrieben werden, zeigen sie uns die Frei- und Hallenbäder, die KITAs und die Stadtbibliotheken, die wirtschaftlich betrieben werden. Die gibt es nicht.

Sie wollen doch nicht vertreten, dass wir unser Bürgerhaus für rund 13 Millionen umfassend sanieren ließen damit abschließend Bensheimer Vereine es nicht mehr nutzen können. Das wäre ja eine absurde Entwicklung.

Wir sehen das Problem ja nicht alleine: Ich zitiere aus dem BA vom 8.4.22, Zitat aus einer SPD-Veranstaltung: „Eine kleine Spitze erlaubte sich Jürgen Kaltwasser in Richtung Nutzungsordnung und – gebühren des Kultur- und Kongresszentrums, wie das ehemalige Bensheimer Bürgerhaus seit der kürzlich erfolgten Wiedereröffnung nun heißt. „Hoffentlich dürfen die Bürger überhaupt noch rein.“ Zitat Ende. Die SPD hat sich dazu mehrmals kritisch geäußert – und jetzt wird weggeduckt. 

Meine Damen und Herren, die BfB hat sich immer um den Haushalt gekümmert und Gedanken und Vorschläge gemacht. Wir bitten um Prüfung dieser Vorschläge in unserem Antrag z. B. Mietzuschüsse durch die Bürgerstiftung der Stadt oder der Sparkassenstiftung. Und warum sollten Bensheimer Firmen nicht auch dafür gewonnen werden, dass sie dafür spenden. Zehntausende Euro werden für die Eysoldtring-Verleihung gespendet. Und wer meint, dass man für Bensheimer Vereine nicht die Gebühren ändern kann, der sollte sich fragen warum er auf rund 100.000 Euro Infrastrukturausgleich für das Bauvorhaben in der Dammstraße verzichtet. Für wen, bitte wird den hier Politik gemacht ?

Frau Stadtverordnetenvorsteherin, meine Damen und Herren, wir bitten um Zustimmung zu unserem Antrag, um Prüfung der Vorschläge und um weitere Vorschläge aber im Sinne einer Lösung für die Vereine – nicht im Sinne wir können nichts tun. Auf die Einladung des Schachvereins und weiterer betroffener Vereine sind wir gespannt. Das Thema endet heute nicht.

STVV 2.6.2022 „Bebauungsplan BW 40 – südlich Fachmarktzentrum“, Dr. Ulrike Vogt-Saggau

Frau Stadtverordnetenvorsteherin,                                  

meine Damen und Herren, sehr geehrte Gäste

In Bensheim wird gebaut – für jeden ist sichtbar, wie derzeit Bensheim zubetoniert wird: Sei es, wenn wir die Wormser Straße entlang Richtung Innenstadt fahren, sei es, wenn wir von Heppenheim Richtung Norden fahren.

Auch die restlichen schmalen Grünflächen an der Bahn sollen bald verschwunden sein: die Bebauung an der Dammstraße und nun auch südlich des Fachmarktzentrums.

Das bedeutet konkret, dass man in Bensheim selbst vor Flächen direkt an der Bahnlinie, wo keiner auf die Idee kommen würde zu bauen, nicht mehr zurückschreckt.

Ist das die Entwicklung, die Bensheim lebens- und liebenswert macht?

Welche Bedeutung haben eigentlich die Begriffe Biodiversität, Artenvielfalt, Stadtgrün in Bensheim noch? Fühlen sich die Menschen wohl, wenn sie nur noch auf Beton schauen und von Beton umgeben sind?

Heute soll der Bebauungsplan BW 40 „Südlich Fachmarktzentrum“ beschlossen werden – ein Grünstreifen, der den Weg ins Naturschutzgebiet „Erlache“ begleitet. Ein wichtiger Grün-Korridor mit vielen hundert Bäumen und Sträucher soll gefällt werden. Eines der letzten wertvollen stadtnahen Biotope wird vernichtet.

Es werden großzügige Ersatzpflanzungen versprochen – aber diese werden natürlich über viele Jahrzehnte keinen ökologischen Ausgleich übernehmen können. Dieser Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist damit endgültig zerstört.

Nach geltendem Baurecht kann der Bereich, der direkt an das Fachmarktzentrum grenzt, bebaut werden. Dem können wir zustimmen – aber nicht weiter.

Der Bebauungsplan soll aufgrund der Lage des Plangebiets im Innenbereich im beschleunigten Verfahren nach § 13a BauGB aufgestellt werden. Das bedeutet: kein Umweltbericht, keine formale Eingriffs- Ausgleichs- Bilanzierung etc.

Wichtig ist jedoch zu wissen, dass nur ein Teil der angegebenen Fläche wirklich dem Innenbereich zuzurechnen ist.

Zitat:

„Die Nutzungen sind nicht vollständig aus dem derzeit rechtswirksamen Flächennutzungsplan entwickelt.“

Und weiter heißt es:

„Eine nachrichtliche Berichtigung wird zu gegebener Zeit durchgeführt.“

Ein Blick auf die Fläche zeigt, dass der weitaus größere Teil dem Außenbereich zugerechnet werden muss – und hierfür muss der Flächennutzungsplan geändert werden.

Und trotzdem soll es keinen Umweltbericht, keine Eingriffs Ausgleichs- Bilanzierungen etc. geben. Wie kann so etwas akzeptiert werden?

Eine Nachverdichtung ist immer auch mit steigendem Verkehr verbunden – so natürlich auch hier.

Dabei ist bereits seit Jahren bekannt, dass Bensheim im Verkehr erstickt: Vor allem die Wormser Straße ist vom Autoverkehr überlastet – und der Verkehr weicht natürlich auf andere Straßen aus vor allem auch deshalb, weil es immer schwieriger wird, aus Nebenstraßen überhaupt in die Wormserstraße abzubiegen.

Wir sind grundsätzlich mit Gewerbeentwicklung einverstanden und haben viele Projekte unterstützt – aber hier ist unsere rote Linie endgültig überschritten.

Wir lehnen diesen Bebauungsplan ab.

Auch den Änderungsantrag der Grünen lehnen wir ab – da wir diesem Projekt im Ganzen nicht zustimmen können.

STVV 2.6.2022 „Vielfalts- und Integrationskonzept Stadt Bensheim“, Dr. Ulrike Vogt-Saggau

Frau Stadtverordnetenvorsteherin,

meine Damen und Herren, sehr geehrte Gäste

Heute soll das Konzept zur „Kommunalen Integrations- und Vielfaltsstrategie“ beschlossen werden. Worum handelt es sich und was bedeutet es für Bensheim?

Wie der Name schon sagt, geht es um zum einen um Integration, d.h. wir wollen in Bensheim gemeinsam – alle Bürger und Bürgerinnen unabhängig von Kultur, Religion und Herkunft – unser Leben gestalten.

Und Vielfalt – es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu leben und umzusetzen.

Unterstützt und gefördert von dem Land Hessen wurden speziell für Bensheim Strategien entwickelt. Dies erfolgte unter Mitwirkung verschiedener Bensheimer Vereine und Organisationen, d.h. Menschen vor Ort, die genau wissen, was wo noch zu tun bzw. zu verbessern ist.

Das Ergebnis ist eine Art „ Ideenspeicher“. Es wurden 

Handlungsempfehlungen zu folgenden Bereichen erarbeitet:

  • Stadtgesellschaft
  • Arbeit und Soziales
  • Sprache und Bildung
  • Vielfalt leben

Ich möchte hier nur einige Empfehlungen vorstellen:

  • Ausbau von Begegnungsräumen und Treffpunkten in Bensheim
  • Bessere Kommunikation von vorhandenen Angeboten
  • Einbeziehung der Jugendlichen in die Stadtgestaltung

Und natürlich vieles mehr!

Es würde den Zeitrahmen sprengen alle Empfehlungen aufzulisten.

Unser Dank geht an dieser Stelle an alle Beteiligten, die an diesem Konzept mitgearbeitet haben.

Aufgabe ist es nun, die Rahmenbedingungen für die Umsetzung festzusetzen und dann zu starten.

Wir sind gespannt auf die Ergebnisse.

Die BfB hat hierzu einen Ergänzungsantrag eingebracht:

„Der Magistrat wird beauftragt, einen jährlichen Bericht zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen den städtischen Gremien zur Information und Beratung vorzulegen“

Wir halten es für wichtig, dass sowohl die städtischen Gremien als auch die Bürgerinnen und Bürger in Bensheim über die geplanten Umsetzungen jährlich informiert werden.

Wir bitten um Ihre Zustimmung.

STVV 2.6.2022 „Antrag der Grünen Tempo 30“, Franz Apfel (gehalten von Dr. Ulrike Vogt-Saggau)

Frau Stadtverordnetenvorsteherin, meine Damen und Herren, sehr geehrte Gäste,

Tempo 30 in aller Munde. Doch passieren wird aller Voraussicht nach zunächst nichts. 

Dazu müßten die Gesetze geändert werden. Diese sind aber auch von der neuen Bunderegierung mit Grüner Beteiligung immer noch nicht geändert. Ich weiß, an den Grünen hängt das nicht. 

Die BfB-Fraktion ist eindeutig für mehr Tempo 30-Straßen im Stadtgebiet. Wir wollen uns aber alles genau ansehen und bewerten und keine pauschalen Beschlüsse dazu treffen. Wir haben zusammen mit anderen uns für Tempo 30 in der Friedhofstraße eingesetzt und wurden informiert, dass die Voraussatzungen dazu nicht vorliegen würden.

Die Koalition hat eine Anfrage zu Tempo 30 in der Rheinstraße gemacht und wurde umfangreich vom Magistrat informiert, dass die Voraussetzungen dazu nicht vorliegen würden. Ich habe in der Sitzung des HFA am 19. Mai 2022 nochmal nachgefragt – Nein, es gab keine Änderung – die Beantwortung gilt noch. Die Beantwortung ist mit den Kürzeln der Bürgermeisterin und des zuständigen Stadtrates Oyan gekennzeichnet. 

Ich nenne noch drei Beispiele warum der pauschale Antrag nicht vernünftig ist: wer soll denn daran ein Interesse haben auf der Westtangente mit Tempo 30 zu fahren ? Wer will den gesamten Berliner Ring mit Tempo 30 bis zum Autobahnanschluss Zwingenberg fahren ? Wer will mit Tempo 30 von Zell nach Gronau fahren ? Etc. etc.

Der vor uns liegende Antrag ist uns zu pauschal und er ist teilweise fachlich fehlerhaft: unsere Stadt ist nicht für Landes- und Bundestraßen zuständig.

Als BfB haben wir in diese STVV den Beschluss des Hauptausschusses des hessischen Städtetages eingebracht mit dem Ziel: die Kommunen vor Ort sollen selber entscheiden ob sie Tempo 30 einführen.

Wir haben zusammen mit den Grünen Tempo 30 für die Friedhofstraße beantragt und wurden dann vom zuständigen Dezernenten informiert, dass die Gesetzeslage das nicht hergibt.

Wir hoffen, dass die neue Bundesregierung jetzt endlich das Gesetz so im Interesse der Kommunen und unserer Bürgerinnen und Bürger ändert, das vor Ort dazu entschieden wird. Dieses oberstaatliche Getue, dass Kommunen nicht selber entscheiden dürfen wo Tempo 30 gilt und wo nicht, kann niemand vermittelt werden.

Deshalb: macht endlich Eure Hausaufgaben auf Bundesebene !